Gerade jetzt die Alters­vorsorge nicht vernachlässigen

Erschreckende Sorglosigkeit bei der Alters­vorsorge zeigt eine aktuelle Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Postbank. Rund 17 Prozent der Befragten haben ihre private Alters­vorsorge wegen der gegenwärtigen Finanz- und Wirtschaftskrise aufgegeben oder verringert, so die Untersuchung. Jeder zweite will seine Alters­vorsorge zumindest nicht mehr aufstocken. Das kann im Alter dramatische Folgen haben. Experten warnen, die persönliche Alters­vorsorge auch in der momentanen Finanzkrise nicht zu vernachlässigen, um Armut im Alter durch zuwenig gesetzliche Rente zu vermeiden.

Grundsätzlich ändert auch die gegenwärtige Wirtschaftskrise nichts daran, dass die gesetzliche Rente wegen der veränderten Alterstruktur der Versicherten langfristig sinken muss, um bezahlbar zu bleiben. Rund 42 Prozent des letzten Gehalts wird es bereits im Jahr 2020 nur noch an Netto-Rente geben. Auch mit staatlichen Zuschüssen zur gesetzlichen Rente ist in Zukunft immer weniger zu rechnen - Vater Staat wird genug damit zu tun haben, seine eigene Verschuldung zu bedienen, die er gerade durch Konjunkturprogramm, Beteiligung an "systemrelevanten" Banken und Rettungsbürgschaften für notleidende Großunternehmen in ungeahnte Höhen treibt.

Eine kapitalgedeckte Privatvorsorge wie etwa eine private Rentenversicherung macht in solchen Zeiten durchaus Sinn. Das Geld wird direkt für den Vorsorgesparer vorwiegend in festverzinsliche Wertpapiere angelegt und samt Zinsen und möglicher Überschussbeteiligung später in eine Rente umgewandelt. Anders die gesetzlichen Rentenversicherung: Hier werden die gezahlten Beiträge sofort wieder als Renten ausgeschüttet. Die Förderung nach dem Riester- oder Rürup-Modell bringt zusätzliche finanzielle Vorteile für die notwendige Privatvorsorge. Gerade staatlich geförderte Vorsorgeprodukte weisen eine hohe Sicherheit auf, denn sie müssen besonders konservativ anlegen, um die strengen gesetzlichen Fördervoraussetzungen zu erfüllen.

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