Kein Fall für Frank Thiel und Karl-Friedrich Boerne: Das Delikt, bei dem Münster einen unrühmlichen Spitzenplatz einnimmt, ist im Vergleich zu Mord und Totschlag eher harmlos. Die Universitätsstadt führt die Liste der Fahrraddiebstähle mit großem Abstand an. In Münster kommen auf 100.000 Einwohner jährlich rund 1.700 Fahrraddiebstähle, so die aktuelle Polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2015. Auf den Plätzen folgen Magdeburg, Cottbus und Halle (Saale). Ganz am anderen Ende steht der niederbayerische Landkreis Freyung-Grafenau: Hier wurden nur ganze 14 Drahtesel pro 100.000 Einwohner als gestohlen gemeldet.
Fahrradklau ist ärgerlich und manchmal auch ziemlich teuer. Denn hochpreisige Zweiräder liegen im Trend. Sie haben unter Kennern sogar das Zeug zum Statussymbol. Ob Carbon-Rennrad, Trailbike oder komfortables E-Bike – für diese Schätzchen muss man gut und gern mehrere Tausender ausgeben. Je teurer, umso wichtiger ist der Versicherungsschutz. Solange das Zweirad in der eigenen Wohnung oder im Haus aufbewahrt wird, zahlt die Hausratversicherung, falls es in Flammen aufgeht oder bei einem Einbruchdiebstahl abhandenkommt. Außerhalb der Wohnung ist die Leistung häufig auf ein Prozent der Versicherungssumme begrenzt. Versicherungsschutz besteht aber nur, sofern das Fahrrad ausreichend gesichert wurde, zum Beispiel mit einem Bügel-, Ketten-, Panzerkabel- oder Faltschloss.
Unabhängig vom Alter des gestohlenen Zweirades gilt: Der Hausratversicherer zahlt eine sogenannte Neuwertentschädigung. Das ist der Preis für ein neues Fahrrad gleicher Art und Güte. Für sehr teure Fahrräder gibt es spezielle Fahrradversicherungen. Die sind nicht ganz günstig, zahlen allerdings, anders als die Hausratversicherung, auch bei Schäden durch Vandalismus. Ob dieser Schutz wirklich wichtig ist, muss jeder selbst entscheiden.